Gesund leben und arbeiten
Der Erwerbsarbeit kommt ein hoher Stellenwert für die Gesundheit der Beschäftigten zu. Einerseits besitzt die Erwerbsarbeit ein großes gesundheitsförderliches Potenzial, da Arbeit die persönliche Identität des Einzelnen positiv prägt, Sinn und sozialen Zusammenhalt stiftet und für die Sicherung des Wohlstandes und des sozialen Status wesentlich ist. Andererseits können sich Arbeitsbedingungen auch nachteilig auf die Gesundheit der Beschäftigten auswirken. Die Zielgruppe der Erwerbstätigen ist heterogen im Hinblick auf demografische und sozio-kulturelle Merkmale ebenso wie im Hinblick auf Formen der Erwerbstätigkeit (angestellt – beamtet – selbstständig, teilzeitbeschäftigt – vollzeitbeschäftigt, Führungskraft – nachgeordnet Beschäftigte etc.) und Belastungskonstellationen (z. B. überwiegend sitzende, physisch oder psychisch belastende Tätigkeit, Schichtarbeit). […]
Um Unfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu verhüten, haben Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber die Pflichten der staatlichen Arbeitsschutzvorschriften sowie der Vorschriften ihres Unfallversicherungsträgers zu erfüllen. Dabei können sie Unterstützung durch die Arbeitsschutzbehörden der Länder und die gesetzlichen Unfallversicherungsträger erhalten. Maßnahmen des Arbeitsschutzes umfassen auch die menschengerechte Gestaltung der Arbeit.
Da Erwerbstätige einen großen Teil ihrer Lebenszeit am Arbeitsplatz verbringen, sind Betriebe auch ein geeignetes Setting für Maßnahmen der Gesundheitsförderung – zum einen, um Arbeitsbedingungen gesundheitsförderlich zu gestalten, zum anderen, um Beschäftigte bei einem gesundheitsgerechten Lebensstil zu unterstützen.
(Auszug aus den Bundesrahmenempfehlungen nach § 20d Abs. 3 SGB V, S. 20)
Das Aktionsbündnis für Gesundheit hat am 03.12.2019 folgende Gesundheitsziele für die Lebensphase „Gesund leben und arbeiten in Mecklenburg-Vorpommern“ beschlossen:
Gesundheitsziele für Mecklenburg-Vorpommern für die Lebensphase „Gesund leben und arbeiten in Mecklenburg-Vorpommern“:
1. Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit
Senkung/Reduktion arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren/Erkrankungen insbesondere
- Muskel- und Skeletterkrankungen
- psychische Erkrankungen
- Neubildungen
- Erkrankungen des Herzkreislaufsystems
2. Wiederherstellung der Beschäftigungsfähigkeit
3. Erhalt und Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit
Verbesserung des Gesundheitszustandes
Die Zielgruppe ist sensibilisiert für relevante Risikofaktoren, kennt Angebote und Ansprechpartner für gesundheitsförderliche Maßnahmen
4. Stärkung der Gesundheitsressourcen (inkl. -kompetenzen)
5. Aufbau u. Koordinierung von übergreifenden Netzwerken (zur Bündelung von Ressourcen und als Ansprechpartner für die Zielgruppen)
5.1 …für betriebsärztliche und sicherheitstechnische Betreuung (Unternehmermodell o. ä. Strukturen)
5.2 …für gesundheitsförderliche Angebote für Erwerbslose